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JOSHUA REDMAN “COMPASS”

Joshua Redman - Compass

JOSHUA REDMAN ist einer DER Saxofonisten, die sich über Jahre hinaus einen hervorragenden Ruf in der Kenner-Szene erspielt haben. Nachdem Kritiker seinen letzten Aufnahmen fehlende Spontanität zur Last gelegt haben, will er es jetzt wohl auch denen beweisen. Und geht zusätzlich das Experiment ein, bei mehreren seiner Kompositionen mit 2 Drummern und 2 Bassisten gleichzeitig zu spielen.

 

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TITELVERZEICHNIS:

Uncharted
Faraway
Identity Thief
Just Like You
Hutchhiker’s Guide
Ghost
Insomnomaniac
Moonlight
Un Peu Fou
March
Round Reuben
Little Ditty
Through The Valley

Time

3:36
5:49
5:09
3:55
4:40
4:29
5:10
2:37
5:33
5:13

Note

 

 

 

Nach den ersten beiden - eher moderaten - Stücken kommt mit “Identity Thief” das erste Highlight, das als Quintett eingespielt wurde. Freie wilde Sax- und Drum-Improvisationen bilden das Grundgerüst für eine wilde Hetz-Jagd. Aber irgendwie fehlt mir schon bei diesem Stück das Rauhe, das Ungehobelte, das den Joshua in frühen Jahren auszeichnete. Die drei Musiker bieten technische Extra- Raffinessen - aber man geht auf Nummer sicher.

Nach weiteren seelenlosen balladesken Momenten wird’s dann in “Un Peu fou” doch noch swingig-groovy - und zum ersten Male habe ich als Zuhörer auch das Gefühl, dass JOSHUA und seine Mitstreiter über den Status “Hier ist die Grenze” hinausgehen. Aber die drei Experten denken wohl in anderen Sphären und so muss sich der Konsument mit diesen wenigen stimmigen Momenten zufrieden gebt.

Der “March” ist ebenfalls ein Beispiel, dass Klasse und Feeling miteinander vereinbar sind. Denn sobald die Spielereien ins Experimentelle gehen, wird es richtig spassig. In diesem Fall aber leider nur eine knapp 3minütige Freude meinerseits. Doch als ob sie sich an meinen Worten orientieren, kommt mit “Round Reuben” einer der schönsten Beiträge seines bisher dreizehnten Albums (Live- Platten eingeschlossen):

“Jetzt spielen wir Versteck.” spricht das Saxophone. Die Instrumente laufen fröhlich fort, suchen ein geheimes Eckchen, in dem sie sich verbergen können. Den Bassisten hat’s getroffen. Er muss sich auf die Suche machen (Bass Solo), Drums und Sax gucken vorsichtig aus ihrem Versteck heraus (sparsame eingestreute Fills und Licks, während REUBEN ROGERS weiter wütet). Nach rund 3 Minuten treffen sich dann alle wieder in einem wilden Zwiegespräch und alles redet durcheinander (freie Improvisation), fast ufert es aus - jeder möchte erklären, wie das Spiel in der zweiten Runde ab zu laufen hat.

FAZIT:

Es ist eine komplexe - nicht leicht zu fassende - Platte, die uns JOSHUA REDMAN vorlegt. Die ruhigeren Momente überwiegen und das ist das Problem von “Compass”. Die fünf Protagonisten gehören zur technischen Jazz-Elite und waxen mit Sicherheit beim einen oder anderen Jam über sich hinaus. Aber das Hertzerl macht nicht mit. Die Seele fehlt. Und nichts ist schlimmer bei Balladen, wenn das Intuitive auf der Strecke bleibt. Gerade im Jazz. Für Schlagzeuger ist COMPASS, schon alleine deshalb von Interesse,die beiden Drummer BRIAN BLADE und GREGORY HUTCHINSON - vor allem im Stück “Just Like You” - gegen- und miteinander spielen zu hören.

Veröffentlichung: 13. Januar 2009 (TOTAL TIME: 67:14)

für alle Fans von: Eric Reed - James Carter - Kyle Eastwood - Brian Blade

Website: www.joshuaredman.com 

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK

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